Donnerstag, 9. Februar 2012

Die Sache mit der Zukunft

Es nennt sich Zukunft und ist manchmal ziemlich schwierig.
Wenn man alles kann, worauf soll man sich dann beschraenken?
Ich habe mir Gedanken gemacht. Die einen oder anderen. Ideen verworfen, oder in mein Repertoir aufgenommen. Dann galt es, die richtige Entscheidung zu treffen.
Aber was ist richtig?
Irgendwo muss man irgendwann allerdings anfangen.
Mein favorisierter Plan: Kunsttherapie in Holland.
Schoen und gut. Und wie?
Die Zeit verging, in der Informationen mein Leben bereicherten. Manchmal zufriedenstellend. Manchmal noch fraglich.
Manchmal ist es vielleicht besser einfach zu machen und weniger darueber nachzudenken.
Ich besuchte den Tag der offenen Tuer an zwei Hochschulen, um mir ein kleines, aber besseres Bild machen zu koennen. Schaute daraufhin troztdem nochmal im Internet nach Alternativen Standorten.
Und da fand ich es: Kunsstherapie an der Hochschule von Arnhem und Nijmegen.
Website angeguckt und angemeldet. Einfach so.
Irgendwo muss man irgendwann ja mal weiter machen.
Ein Tag spaeter bekam ich eine Mail mit einem Termin fuer ein Auswahlverfahren. Sechs Wochen spaeter. Und sie wollten eine Mappe sehen.
Die Hollaender fackeln nicht lange.
Ich musste mich motivieren. Das dauerte 2 1/2 Wochen. Also blieben noch 3 1/2 Wochen fuer die pure Motivation. Mehr oder weniger. Ich erstellte einen plan. Zeichnete und pinselte an freien Tagen oder in den Abendstunden und langsam nahm meine Mappe Gestalt an.                                                                           
 
Die Gemuetlichkeit sollte nie vergessen werden.

    




  
kreatives Chaos im kleinen Heim
Am 27.01. um 06:30 Uhr klingelte mein Handy.
Um 08:26 Uhr fuhr mein Zug und ich machte mich, mit meiner Mappe unter dem Arm, auf den Weg nach Nijmegen. Dort suchte ich den richtigen Bus. An der Haltestelle angekommen suchte ich den Weg zur Hochschule. Das Gebaeude gefunden, suchte ich den Treffpunkt. Und fand Mitgenossinen. Wir ueberlegten gemeinsam, wie dieser Tag nun wohl ablaufen wird und ob es schwer oder einfach werden wuerde und mussten feststellen, dass wir keine Ahnung hatten.
Zwei Professoren nahmen uns mit. Sie waren maennlich. Die weiteren Menschen, die den Raum mit ihren Mappen oder Taschen betraten waren ausschliesslich weiblich. Komisch. Also die Professoren.
Dann wurde erstmal Kaffee und Tee geholt. Ganz wichtig!
Dann wurde ueber die Knickweise bei Papier gesprochen und geraetselt. Hae? Ganz wichtig!
Dann bekamen wir unsere Aufgaben fuer die naechsten Stunden. Ahh. Wirklich wichtig!
Waehrenddessen riefen sie uns zu Einzelgespraechen und unserer Mappenpraesentation auf.
Im Raum entspannte sich die Stimmung. Alles schien machbar zu sein.
Ich ging als dritte zum Einzelgespaech und holte meine Mappe hervor.
Ich unterhielt mich ein wenig ueber Utrecht und die deutsche Schule mit dem Professor. Er schaute sich meine Werke an. Und bemaengelte meine Feinsaeuberlichkeit und Detailliertheit. Tut mit Leid, typisch deutsch. Trotzdem war er durchgehend nett und auch seine Kritik war weniger boese, als hilfreich.
Dann machte ich mich wieder an die Arbeit. Es musste noch Grosses geschaffen werden.
Aber erstmal Mensa angucken. Gemeinsam, dass heisst ohne die Professoren, gingen wir Mittagessen. Und unterhielten uns. Ueber dies und das und jenes. Nach 15 Minuten war der Spass allerdings wieder vorbei und ging wieder zum Ernst ueber. Sehr ernst.
Die Professoren wurden unruhig und wollten nach Hause. Auch wenn die eigentliche Enduhrzeit des Auswahlverfahrens noch nicht einmal annaehernt erreicht war. Egal. Nochmal schnell mit Ton manschen.
Und dann?
Dann wars vorbei.
Wie?
Ja. Zuende. Tschuess sagen. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.
Wir werden uns bis Montag entschieden haben und dann liegt es an der Post, wann ihr euer Ergebniss bekommen werdet.
Okay, doei!
Eine Woche sollte ich warten. Genau eine Woche.
Dann kam ein Brief.
Positiv. Sie denken, ich sei geeignet. Wie auch immer.
Yippie! Freudentanz. Kleiner Schrei. Grosses Grinsen.
Und jetzt?
Tjahaaaa, liebe Freunde.
Es ist noch nicht ganz geschafft! Die Liste wird laenger. Das erstmal wichtigste:
Ich muss hollaendisch lernen. Schnell und noch mehr. Und dann das Staatsexamen machen.
Dann brauche ich noch ein Zimmer. Ein Fahrrad. Viele Buecher. Und ein neues Leben.
Kommt Zeit, kommt Rat. Sagte meine Mutter.
Glauben wir ihr mal.

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